Wundbehandlung

Eine Wunde wird als chronisch bezeichnet, wenn nach drei Monaten keine Abheilung festzustellen oder nach vierwöchiger Behandlung keine Heilungstendenz zu erkennen ist.

 

Die häufigsten Ursachen für eine chronische Wunde sind die chronisch-venöse Insuffizienz (CVI), das diabetische Fußsyndrom DFS und die periphere arterielle Verschlusskrankheit. Sie kann aber auch ein Symptom einer systemischen Erkrankung wie beispielsweise eines Diabetes mellitus oder einer Arteriosklerose sein.

 

Chronische Wunden stellen aus medizinischer, pflegerischer und gesundheitsökonomischer Sicht eine große Herausforderung dar. In Deutschland sind etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Jenseits des 80. Lebensjahres liegt der Schnitt bei vier bis fünf Prozent.

 

Die spontane, physiologische (normale) Wundheilung lässt sich in drei Phasen gliedern und ist bei einem normalen Gesundheitszustand nach spätestens 14 Tagen abgeschlossen:

  • Entzündungs- und Reinigungsphase
  • Proliferations- und Granulationsphase (Gewebsersatz)
  • Reepithelisierung und Reparaturphase (Hautverschluss)

 

In chronischen Wunden besteht jedoch ein gestörtes Milieu, wodurch die Heilung nicht ausschließlich durch Lokaltherapie, sondern durch eine moderne Wundtherapie herbeigeführt werden sollte. Dieses Verfahren beinhaltet die Behandlung der Entstehungsursache, die Mitbehandlung der wundbegleitenden Komplikationen und Begleitödeme (Eiweiß-/Wassereinlagerung) sowie die stadiengerechte lokale Behandlung der chronischen Wunde.

 

Die Prinzipien der lokalen Wundbehandlung sind sorgfältige Wundreinigung, Herstellung eines physiologischen (normalen) Wundmilieus und Druckentlastung bei venösen Wunden. Ergänzende Methoden des Wundmanagements können lokale Unterdrucktherapie (Vakuum-Versiegelungstherapie) oder Elektrostimulation (woundEL® Therapie) sein.