Der übergewichtige Patient mit CVI oder Lymphödem: Risikofaktor oder Ursache?
Warum behandeln wir im Gefäßzentrum Patienten mit Übergewicht und Adipositas?
Normalgewichtige Erwachsene sind in Deutschland in der Minderheit, wobei besonders der Anteil der schwer Übergewichtigen stetig steigt. Adipöse haben ein höheres Risiko für tiefe Venenthrombosen und Lungenembolien und leiden früher und häufiger unter deren Spätfolgen. Auch ohne vorangegangene Thrombosen finden wir bei krankhaftem Übergewicht schwere Hautveränderungen bis hin zu offenen Beingeschwüren sowie ausgeprägte Ödeme (Gewebswasser) in den Beinen, wie man sie sonst bei einer fortgeschrittenen venösen Funktionsstörung kennt. Ebenso kann starkes Übergewicht Lymphödeme verursachen oder verschlimmern. Eine große Gruppe unter unseren Patienten bilden Frauen mit vermehrter Fettdepotbildung an den Beinen oder etwas seltener an Beinen und Armen. Bei diesen Lipödempatientinnen verursacht jede Gewichtszunahme eine überproportionale Zunahme des Unterhautfettgewebes in den betroffenen Arealen. Mit der Zeit entwickelt sich bei ihnen sehr häufig zusätzlich eine Adipositas, die das Krankheitsbild weiter verschlimmert und aus dem Lipödem entwickelt sich ein Liplymphödem.
In allen diesen Fällen wirken sich eine geeignete und langfristige Ernährungsumstellung und – bei bereits bestehendem Übergewicht – eine Gewichtsreduktion zu Lasten der Fettmasse positiv auf das Beschwerdebild aus.
Gleichzeitig besteht für alle diese Patienten wie auch für alle übrigen Patienten mit starkem Übergewicht ein hohes Risiko, die typischen Folgeerkrankungen Diabetes, Bluthochdruck und Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße (Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen der Beine) zu entwickeln. Auch bestimmte Krebserkrankungen und Thrombosen treten bei starkem Übergewicht häufiger auf und natürlich orthopädische Erkrankungen wie Rückenleiden, Bandscheibenvorfälle, Arthrosen.
Am besten ist es natürlich, Übergewicht zu bekämpfen, bevor Folgekrankheiten auftreten. Aber auch wenn bereits ein Bluthochdruck oder ein Diabetes mellitus Typ II (sog. Altersdiabetes) besteht, gelingt es durch eine entsprechende Therapie sehr häufig, eine medikamentöse Therapie zu vermeiden oder Medikamente zu reduzieren oder wieder absetzen zu können.
Unter der Leitung unserer Ernährungsmedizinerin Frau Dr.med. Gabriele Faerber führen wir in unserem Haus mit einem Team zertifizierter Ernährungsberaterinnen strukturierte Ernährungsberatungen und Ernährungstherapien durch. Wir erarbeiten mit unseren Patienten zusammen realistische Ziele unter Berücksichtigung der individuellen Situation, bieten Ihnen auf Wunsch zusätzliche apparative Optionen zur weiteren Verbesserung des ästhetischen Ergebnisses und begleiten Sie nicht nur während der Gewichtsabnahme, sondern weit darüber hinaus, zum Beispiel auch durch das Angebot individueller Trainingspläne.
Eine erfolgreiche Adipositastherapie muss immer eine ganzheitliche Therapie sein und funktioniert nur über eine langfristige Betreuung, darüber sind sich alle großen Studien einig. Deswegen sprechen wir auch nicht von einer Diät, sondern von einer dauerhaften Ernährungsumstellung – dem Beginn Ihres neuen Lebensgefühls!
Weitere ausführliche Informationen erhalten Sie unter www.la-forme.de.